Es gibt ein Problem. Und das wächst jeden Tag um 0,3 bis 0,5 mm. Seit dem Shutdown ist nix mehr mit Haircut beim Friseur.
Den Mutigen gehört die Welt. Also ran an Küchenschere, Geodreieck, Maßband und Kochtopf. Schnipp, schnapp, Haare ab. Anleitungen, wie es funktionieren könnte, liefern zahlreiche YouTube-Tutorials.
Jetzt bietet sich die einmalige Gelegenheit, etwas Neues auszuprobieren. 08/15-Bob, -Undercut und -Shag sind so „vor 2020“. Wer wünscht sich nicht ein Styling mit individueller Note? Egal, was am Ende entsteht: So eine Frisur gibt es ziemlich sicher nur einmal auf der Welt.
Von seinen Mitmenschen wird man eh immer anders wahrgenommen als man sich selbst sieht. Das lässt Raum für Optimismus.
Sollte dennoch die Frage kommen, ob man denn zuhause keinen Spiegel hat: gerne kreativ antworten. Den Hausstand kann momentan sowieso niemand überprüfen.
Und es wächst ja wieder raus. Im Zweifelsfall gilt’s, die Zeit bis dahin beim Skypen und Facetimen mit einer Bad Hair Day-Mütze zu überbrücken.
Schon klar: Der Friseurberuf ist ein Handwerk. Aber jeder hat mal klein angefangen. Und irgendwie stellt es doch auch eine Art von Heimwerken dar – nun, da die Baumärkte vielerorts geschlossen haben.
Für ein authentisches Friseur-Feeling danach alles mit einer halben Dose Haarspray fixieren. Wer möchte, darf sich selbstverständlich noch einen Namen für den Heim-Salon aussuchen: so was wie „Pony & Clyde“, „Love is in the Hair“ oder „Well-Kamm“.
Oder man verzichtet aufs Selberschneiden einfach ganz. Dann baumelt der Rapunzel-Zopf in der Quarantäne eben aus dem Fenster.
Fiona Pröll
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