top of page
AutorenbildFiona

Greindonnerstag

Mein Feuilleton-Professor hat immer gesagt: „Schreibe nie über etwas eine Glosse, das verrückter nicht geht.“ Doch besondere Zeiten verlangen besondere Maßnahmen.


Der Punkt ist folgender: Ich habe prägende Phasen meiner Jugend vor ‚MTV Punk’d‘ verbracht. Quasi der US-Version von ‚Verstehen Sie Spaß?‘. Aber mit prominenten Prominenten. Ich rieche also eine versteckte Kamera, wenn sie sich vor meiner Nase abspielt.


Deshalb bewege ich mich jetzt nur noch geschminkt und mit gemachten Haaren im Homeoffice. Einen überraschten, zugleich jedoch freundlich anerkennenden Gesichtsausdruck habe ich auch schon geübt. Wenn das Kamerateam bei mir aus dem Kleiderschrank springt, werde ich telegen sein.


Mal ehrlich: Fairer, als sogar noch einen Hinweis zu geben, hätte es nicht ablaufen können. Am 1. April. Und alle haben es geglaubt.


Einen Tag darauf dann das Nö. April, April!


Soweit Stufe 1 des Aprilscherzes. Mit ein wenig Glück werden wir nämlich Prank-Opfer eines – ja, ich will sagen – Meisterwerks. Noch ist ausreichend Zeit, auf das Ja-Nein ein erneutes Ja folgen zu lassen. Oder meinetwegen ein Ja-Nein-Ja oder Ja-Nein-Ja-Nein-Ja. An mir soll es nicht liegen, ich mache den Scherz gerne mit.


Weil sonst, naja, sonst wäre der Gründonnerstag auch dieses Mal wieder ein ganz normaler Werktag. Einer wie die jährlich rund 250 anderen, die wir ohne groß zu überlegen meistern.


Fiona Pröll

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page